Alila Jabal Akhdar

Ein Traum aus Felsen, Sternen und unvergesslichen Momenten

Hoch oben in den majestätischen Al Hajar Bergen, auf beeindruckenden 2.000 Metern Höhe, thront das Alila Jabal Akhdar wie eine Oase der Ruhe und Erhabenheit. Eingebettet in die schier endlose Landschaft eines weitläufigen Hochplateaus betreten wir nicht nur ein 5-Sterne-Refugium, das sich wie ein sanfter Schatten in die raue dennoch anmutige Umgebung schmiegt, sondern eine Welt, in der die Elemente regieren und die Natur den Takt vorgibt. And diesem Ort, unmittelbar am Rande eines Canyons, der sich tief in das Gestein gräbt und das Licht in warmen Tönen über die Felswände tanzt, entfaltet sich für uns eine eindrucksvolle Mischung aus den unberührten Weiten von „Yellowstone“ und der cineastischen Atmosphäre von „Der englische Patient“.

Architektur im Einklang mit der Umgebung

Das Alila Jabal Akhdar ist kein Hotel, das sich seiner Umgebung aufdrängt – es wurde mit ihr geschaffen. Die Luft ist trocken und warm, erfüllt von der feinen Frische der Höhe und dem dezenten Duft von Stein und Holz. Als wir durch die große Flügeltür schreiten, öffnet sich unser Blick auf das Herzstück des Haupthauses: eine große offene Feuerstelle, deren anmutig tanzenden Flammen allabendlich den Gästen wohltuende Wärme spendet. Das Licht, das durch die breiten Fensterfronten fällt, taucht den Raum in ein weiches Gold, das mit den erdfarbenen Tönen des Interieurs harmoniert. Dunkles Holz und heller Naturstein bilden ein Ensemble aus reduzierter, edler Eleganz, das unsere Sinne beruhigt und den Blick für das Wesentliche schärft.

Vor den Glasfronten laden uns weiche Sofas und Bodenkissen dazu ein, die Aussicht bei einer Tasse omanischen Kaffee zu genießen und unsere Tochter stürzt sich gleich auf die traumhaften Datteln. Mein Blick fällt auf eine liebevoll gestaltete Gartenlandschaft mit irdenen Krügen, die kunstvoll um ein sanft plätscherndes Bächlein angeordnet sind. Der Übergang von Architektur zur Natur ist fließend, als wäre das Resort aus dem Felsen selbst gewachsen. Die Verbindungswege zwischen den einzelnen Suiten und dem Haupthaus sind bewusst unauffällig, lediglich kleine aufgeschichtete Steinbahnen deuten die Wege an und verstärken mein Gefühl, mich in einer uralten, fast unberührten Welt zu befinden.

Ein Ort der Ruhe mit spektakulären Aussichten

Jede der 78 Suiten des Resorts ist ein eigener Rückzugsort für sich, mit warmen Erdtönen, eleganter Zurückhaltung und, für viele, einen unvergleichlichen Blick auf den Canyon, der die Gäste in das Drama und die Schönheit der Natur eintauchen lässt – eine Einladung, die Elemente hautnah zu erleben. Ob schwimmend im Infinity Pool, der sich wie ein magischer Wasserspiegel nahtlos in die wilde Weite der Schlucht öffnet, oder einfach auf der Terrasse liegend beim Lauschen des sanften Windes, der durch die Felswände zieht, wird das Panorama zum Teil des eigenen Seins.

Den für mich wohl magischsten Moment finde ich beim Untergang der Sonne hinter den fernen tiefliegenden Ebenen, die den Himmel in feurige Orange- und Rosatönen leuchten lässt. Ein Gefühl der Erhabenheit durchströmt meinen Körper, in dem Bewusstsein, mich über der Sonne zu befinden und gibt diesem Moment eine beinahe mystische Dimension. Zur selben Zeit verspüre ich Demut im Angesicht dieser uralten, kargen und doch sanften Riesen – ein Gefühl, als wäre man lediglich der winzigste Teil eines unendlichen Universums.

Kulinarische Aussicht: Ein Fest für die Sinne

Auch in puncto Kulinarik setzt das Alila Jabal Akhdar neue Maßstäbe. Die Aromen des Orients und der internationalen Küche verschmelzen im Restaurant Juniper zu einem unvergleichlichen Erlebnis, bei dem die Natur selbst als Lieferant dient. Im hauseigenen Anbau gedeihen Zutaten, die den Gerichten eine unverfälschte Frische verleihen und ihre Intensität verstärken.

Unser Morgen beginnt mit einem à la carte Frühstück, mit farm-to-table Prinzip. Der Duft von frisch gebackenem Brot und handgepflückten Kräutern liegt in der Luft, während uns kunstvoll arrangierte Gerichte serviert werden, die nicht nur optisch ein Genuss sind. Unser Highlight: die Granatapfelmarmelade. Abends verwandelt sich das Restaurant in eine Bühne für kulinarische Raffinesse. Highlight unserer Kinder: die Sashimi Röllchen, welches in Begleitung mit hauchdünnen Mangos und Avocado Scheiben aus dem eigenen Garten kredenzt werden. Meine Angebetete hingegen würde fast für die Bao Buns sterben, die an weiche Wolken erinnern.

Für einen ruhigeren Moment lädt die Rose Lounge von 16.00 bis 22.30 Uhr ein, die mit leichten Köstlichkeiten und delikaten Cocktails in einer entspannten Atmosphäre überrascht. Ein Platz, an dem die Aromen der Region mit jedem Bissen spürbar werden, während man sich in der Intimität des Raumes verlieren kann.

Ein Paradis für kleine Abenteurer

Der Kids Club im Alila Jabal Akhdar ist eine eigene kleine Welt, geschaffen für Fantasie und spielerisches Entdecken. An den Wänden erzählen handbemalte Motive Geschichten aus 1001 Nacht und eine liebevoll gemalte Karte des Resorts verrät uns die unbegrenzten Möglichkeiten der noch ausstehenden Abenteuer entlang des Butterfly-Walks. Hier wird die Kreativität der Kleinen gefördert und so können sie sich in zauberhafte Kostüme hüllen, in neue Rollen schlüpfen und auf spielerische Weise ihrer Vorstellungskraft freien Lauf lassen.

Besonders gefällt uns die raumhohe Tafelwand, auf der eine entzückende Winterszene voller Schneemänner und fröhlich spielender Kinder in Kreide geschaffen wurde, welche uns in Anbetracht der Umgebung und Temperaturen ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

Die Jüngeren finden eine reiche Auswahl an pädagogisch wertvollen Lernspielen, während eine Partie Tischfußball oder Airhockey den etwas älteren Kinds actionreiche Momente beschert. Für unsere zwei Youngsters führt jedoch kein Weg am Spieltisch mit Holzzuglandschaft vorbei, hier müssen neue Schienennetze verlegt und wichtige Ladungen verfrachtet werden.

Der Butterfly Walk ist ein etwa 3 Kilometer langer Weg, der sich wie ein verwunschener Pfad durch das Hochplateau schlängelt, geführt von aufgemalten gelben Schmetterlingen, die den Weg weisen und selbst von den kleinsten Forschern leicht entdeckt werden können. Beinah hinter jeder Biegung erwartet uns eine Überraschung:  mal ein Kletterelement oder eine gemütliche Bank, mit Blick in die Weite der Schlucht, die sich hervorragend zur Jausenpause eignet, mal eine Tafel, die Einblicke in die Flora und Fauna dieser besonderen Umgebung gibt bis hin zur Reifenschaukel, auf der es sich wunderbar in den Sonnenuntergang schwingen lässt.

Ein wahres Paradies für kleine Abenteurer – und für solche auf zwei Rädern! Neben dem Butterfly Walk gibt es auch einen eigens angelegten Mountainbike-Trail, der durch das beeindruckende Gelände führt und mit seinen sanften Kurven und leichten Anstiegen sowohl für Anfänger als auch für geübte Fahrer spannend ist. Direkt im Resort können Mountainbikes ausgeliehen werden, und zur großen Freude unseres Sohnes gibt es sogar Kinderräder. Als begeisterter Radfahrer musste er diese Gelegenheit natürlich sofort nutzen und testete mit leuchtenden Augen die Strecke. Ob auf eigene Faust oder gemeinsam mit der Familie – das Erkunden der Umgebung auf zwei Rädern sorgt für jede Menge Fahrspaß und neue Perspektiven auf die faszinierende Landschaft des Hochplateaus.

Unvergessliche Erlebnisse: Adrenalin und Entspannung

Für alle, die ihre Zielgenauigkeit testen möchten, bietet das Hotel eine eigene Bogenschießanlage. Mit Pfeil und Bogen in der Hand tauchen wir in die Kunst des traditionellen Schießens ein, während ein erfahrener Guide hilfreiche Tipps zur Technik gibt. Die ruhige Konzentration auf das Ziel und das sanfte Surren des Pfeils, der durch die Luft gleitet, schaffen einen faszinierenden Kontrast zur kraftvollen Naturkulisse. Wer sich hingegen lieber auf eine Entdeckungsreise durch das raue Gebirge begibt, kann sich einer geführten Wanderung anschließen. Ein ortskundiger Guide führt durch versteckte Pfade, erzählt von der Geschichte und den Legenden der Region und offenbart atemberaubende Aussichtspunkte, die alleine nur schwer zu finden wären.

Für echten Nervenkitzel sorgt der Klettersteig, dessen Einstieg direkt an der Hotelterrasse beginnt. Der erste Abschnitt ist für Anfänger gedacht – ein sanftes Herantasten an den schwindelerregenden Abgrund. Wer sich weiter wagt, überquert eine schwankende Seilbrücke und steigt an der blanken Felswand auf. Der schwierigste Abschnitt führt senkrecht nach oben, ohne zusätzliche Kletterhilfen – ein Moment des reinen Adrenalins, der nur von der euphorischen Aussicht übertroffen wird. Nach fünf Jahren der Klettersteig-Abstinenz entscheiden wir uns für die mittlere Route und werden mit einem Quell an Endorphinen belohnt.

Um Geist und Körper von diesem einmaligen Spektakel zu erden empfiehlt es sich bei einer der wohltuenden Massagen verwöhnen zu lassen, oder während des Sonnenuntergangs einem Bad im Infinity Pool hinzugeben. Das Wasser scheint die Felsen zu berühren, während das letzte Licht des Tages den Himmel in ein brennendes Gold taucht. Ein Gänsehautmoment, der sich mir mit einer Tiefe ins Gedächtnis bahnt, wie die vor mir liegende Schlucht durch die Felsen zieht.

Nach Einbruch der Dunkelheit breitet sich ein anderer Zauber aus. Eingehüllt in warmen Decken liegen wir mit unseren Kindern auf weichen Kissen, richten unseren Blick auf das allumgebende Firmament und lauschen gespannt den Ausführungen der Expertin zu den uns teilweise unbekannten Sternbildern. Für einen kurzen Augenblick wird das sanfte Murmeln der klaren Nacht vom flüsternden Surren des Teleskops begleitet, das sich auf den Saturn richtet, um uns seine anmutig glitzernden Ringe ein Stück weit aus der unendlichen Ferne näher zu bringen – ein Anblick, der bleibt, lange nachdem die Sterne verblasst sind.

Die Ewigkeit im Moment verspüren

Inmitten der majestätischen Al Hajar Berge entfaltet das Alila Jabal Akhdar seine unvergleichliche Magie als Hommage an die ungezähmte Schönheit der Natur. Hier verschmelzen Luxus und Ursprünglichkeit in ihrer reinsten Form zu einem Rückzugsort, der die Sinne belebt und das Herz berührt. Jeder Sonnenaufgang, jede sternenklare Nacht, jeder Atemzug in dieser klaren Höhenluft wird zu einem kostbaren Moment.

Ob beim Eintauchen in die kulinarische Welt aus frischen, hauseigenen Zutaten, beim Durchqueren der rauen Schlucht auf dem spektakulären Klettersteig oder beim vergnügten Plätschern im Infinity Pool mit Blick auf den abendrotgetränkten Canyon – die Zeit scheint in ihrer schönsten Weise stillzustehen. Es sind nicht nur die Erlebnisse, die mir in Erinnerung bleiben, sondern das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein und hier oben zwischen Himmel und Erde zurück zur Essenz des Seins zu finden.

TEXT Gerald Voggenberger
FOTOS Beatrix Voggenberger